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Wert und Würde des Menschen

Bischof Hofmann eröffnet Ausstellung „Hauptsache gesund?“ in der Sparkasse Mainfranken – Diskussion um Pränataldiagnostik muss öffentlich geführt werden – Bis 7. April geöffnet – Führungen für Schulklassen, Gruppen und Verbände möglich – Noch einige freie Plätze bei Fachtagung am 8. April in Himmelspforten

Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat die Ausstellung „Hauptsache gesund? – Lichtinseln zur Pränataldiagnostik“ in der Kundenhalle der Sparkasse Mainfranken zusammen mit Vertretern aus Kirche, Politik und Gesellschaft am Freitagvormittag, 24. März, eröffnet. „Die Diskussion um die Pränataldiagnostik muss in der allgemeinen Öffentlichkeit geführt werden. Ihr muss ein größeres Gewicht zukommen“, betonte der Bischof und dankte der Sparkasse Mainfranken für die Möglichkeit, diese Ausstellung einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen.

Bei der vorgeburtlichen Diagnostik gehe es um zwei Grundausrichtungen des Lebens: um Wert und Würde, unterstrich der Bischof. Während das Wort „Wert“ aus der Ökonomie stamme, bedeute der Begriff „Würde“, dass der Mensch sich nicht selbst bewerten könne. „Er ist der Bewertung durch den Menschen entzogen.“ Hier liege die Problematik der Pränataldiagnostik, bei der über den Wert des Lebens entschieden werde. Wer aber über die Würde anderer Menschen bestimmen wolle, über deren Lebensrecht, spiele sich nicht nur zum Supermenschen auf, sondern setze sich an die Stelle Gottes, kritisierte der Bischof. Dagegen schütze allein der Gottesglaube. „Er entlarvt den Allmachtswahn von Menschen und zwingt uns dadurch, uns selbst gegenüber mit unseren Möglichkeiten und Grenzen realistisch zu sehen.“

Deutlich machte der Bischof, dass jeder Mensch Ebenbild Gottes sei. Weil der Mensch aus der Liebe Gottes komme, sei er dem Zugriff des Menschen entzogen. „Fragen Sie einmal behinderte Menschen, was sie von ihrem Leben halten. Wie viel Glaubens- und Lebensfreude strahlt gerade aus den Körpern und Gesichtern behinderter Menschen. Ihnen das Lebensrecht absprechen zu wollen, weil wir uns dadurch ein leichteres Leben versprechen, bedeutet, sich zum Herrn über das Leben des anderen aufzuspielen“, unterstrich der Bischof. Der Mensch verdanke sein Dasein allein Gott und sei vor all seinen Fähigkeiten und Behinderungen von Gott angenommen. Dass die Kirche Eltern beistehe, die Ja zum behinderten Kind sagten, zeige die konkrete Hilfe durch die Stiftung „Miteinander für das Leben“ im Bistum Würzburg.

Nikolaus Peter Hasch vom Vorstand der Sparkasse Mainfranken hieß neben Bischof Hofmann auch Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, Domkapitular Hans Herderich, Bürgermeister Dr. Adolf Bauer und Hans Georg Rüth von der Regierung von Unterfranken willkommen. Die Zeit der Schwangerschaft nannte Hasch eine Berg- und Talfahrt der Gefühle, von großer Vorfreude bis hin zu Angst und Verzagtheit. Die Ausstellung befasse sich sehr einfühlsam mit der sehr sensiblen Thematik der vorgeburtlichen Untersuchung. Ein wertvoller Beitrag der Ausstellung wäre es, wenn Eltern eines behinderten Kindes nicht mehr hören müssten: „So ein Kind. So etwas muss doch heute nicht mehr sein.“

Hildegard Metzger vom Familienbund der Katholiken (FDK) betonte, die Pränataldiagnostik sei ein Thema für alle. Die vorgeburtliche Untersuchung sei längst nicht mehr wegzudenken, wenn es um Schwangerschaft gehe. Es stelle sich aber die Frage, ob künftige Eltern wüssten, welche Verantwortung die Untersuchung fordere. Ein Schwarz-Weiß-Denken werde dem Thema nicht gerecht. Die Ausstellung solle neugierig machen und zum Nachdenken anregen, sagte Metzger. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von der Band „Schukar Swing“.

Die Ausstellung in der Kundenhalle der Sparkasse in der Hofstraße 9 in Würzburg ist eine Aktion des FDK im Bistum Würzburg und der Stiftung „Miteinander für das Leben“ in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Würzburg und der Sparkasse Mainfranken. Sie ist bis Freitag, 7. April, montags bis freitags von 8.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Führungen durch Mitarbeiterinnen der Katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen sind an folgenden Tagen nach Voranmeldung möglich: Dienstag, 28. März, 13 bis 16 Uhr, Mittwoch, 29. März, 8.30 bis 13 Uhr, Montag, 3. April, 8.30 bis 13 Uhr und Mittwoch, 5. April, 8.30 bis 13 Uhr. Besonders eingeladen sind Schulklassen, Pfarrgemeinderäte und Verbände. Anmeldung unter Telefon 0931/13811 oder per E-Mail schb.wue@skf-wue.de.

Der Ausstellung schließt sich die Fachtagung „Hauptsache gesund? Elternschaft im Zeitalter der Pränataldiagnostik“ am Samstag, 8. April, im Exerzitienhaus Himmelspforten an. Es gibt noch einige freie Plätze. Veranstalter ist der Familienbund in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Frauen sowie mit dem Lehrstuhl Sonderpädagogik I der Universität Würzburg. Anmeldung und weitere Information beim FDK, Kürschnerhof 2, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665221, Fax 0931/38665229, E-Mail fdk@bistum-wuerzburg.de, Internet intakt.info/tagung/

bs (POW)

(1306/0463; E-Mail voraus)

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